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198 Route 33. TLEMCEN. Sidi Bel Hassen-Moschee.

Außer den fünf Portalen an der Südseite des Hofes, deren Tor-
bogen
teils die Form runder und spitzbogiger Hufeisen, teils Zacken-
bogen
aufweisen, führen zwei Ostportale in den Betsaal, eine
dreizehnschiffige Anlage mit breiterem Mittelschiff (4,6 zu 3,2m).
Die größtenteils hufeisenförmigen, vereinzelt spitzbogigen Arkaden
ruhen auf kurzen Pfeilern. Der offene Dachstuhl ist wohlerhalten.
Zwei Kuppeln, die vordere hinter der Sedda (S. 188), die zweite,
bereits mit Ansätzen zu Stalaktitenzwickeln, über der Mihrâbkapelle,
überragen das Mittelschiff. Der gewaltige Kronleuchter unter der
Mittelkuppel gilt als ein Geschenk Jarmorâsen’s, Mimbar und Kursi
(S. 472) sind ohne Kunstwert, die Maksura (S. 73) ist untergegangen.
Die zierliche Stuckdekoration des *Mihrâb, die sich selbst auf die
von Zackenbogen umrahmten Schnittsteine an der Außenwand er-
streckt
, erinnert noch an die Moschee von Córdoba. Die Gebetnische
erhält ihr Licht durch drei durchbrochene Gipsfenster. Hinter dem
Mihrab ist die Sakristei (arab. Chilue).

Das 35m h. Minarett, in der Anlage und Verzierung dem
Turm von Agâdir (S. 205) ähnlich, gewährt einen herrlichen Blick
auf Stadt und Umgegend.

An der Westseite der Place d’Alger (Pl. C 2), auf welcher
noch um 1876 Trümmer der Medersa Djadîda oder Tâchfînîja,
der berühmten, von dem Abdelwaditen Abû Tachfîn (1322-37) er-
bauten
Gelehrtenschule, erhalten waren, liegt die ehemalige

*Sidi Bel Hassen-Moschee, jetzt Museum (Pl. 2: B C 2;
Aufseher im Hof der Mairie, Trkg. ½ fr.). Der 1296 unter dem
Abdelwaditen Abû Saïd Otsmân errichtete Bau, ein dreischiffiger
Betsaal ohne Hofraum, mit niedrigem Minarett, im Innern ein
wahres Schmuckkästlein, hat in der französischen Zeit als Speicher
gedient und ist erst 1900 sorgsam restauriert worden. Die nur teil-
weise
erhaltene *Stuckdekoration der Wände, mit ihrer Fülle zier-
licher
Arabesken (S. 467) und dem geometrischen Ornament der
rundbogigen Gipsfenster, wetteifert mit den Prachträumen des
Alcázars in Sevilla und der Alhambra; die Halbkuppel der *Mihrâb-
nische
, deren hufeisenförmiger Wandbogen über zwei Onyxsäulchen
aufsteigt, ruht auf Stalaktitenwölbungen. Der alte Dachstuhl aus
Zedernholz ist nur im l. Seitenschiff wohlerhalten.

Unter den beiden kufischen Inschriftfriesen neben dem Mihrâb sind
Trümmer von Fayencefliesen aus der oben gen. Medersa Tâchfînîja und
aus dem Méchouar eingemauert. Das schöne Onyxbecken stammt aus
dem Latrinenhof der Großen Moschee. An den Wänden einige römische
und zahlreiche mohammedanische Grabsteine, zum Teil von Königsgräbern
von Tlemcen. Beim Eingang die sog. Coudée royale, eine Marmortafel
aus der Kessaria (S. 199), mit Ellenmaß und Bestimmungen über den
Handelsverkehr zwischen den christlichen Kaufleuten und den Einge-
borenen
(1328). Außerdem Reste der alten Maksura der Großen Moschee,
maurische und türkische Fliesen, sowie, in dem Nebenraum hinter dem
Betsaal, Gebälkreste aus der Sidi el-Haloui-Moschee (S. 199).

Die erst in der französischen Zeit geradlinig neu angelegten